Interview mit Ricardo Orlando und Melanie Lahmer

Neulich war ich zu Besuch bei Fotograf und Videograf Ricardo Orlando im Studio DiWerk in Netphen. Wir hatten einen ziemlich witzigen Vormittag und Ricardo hinterher ganz schön viel Arbeit, um das Video zu schneiden!

Interview mit Ricardo Orlando im DiWerk

Wenn ihr also schon immer mal wissen wolltet, wie das bei mir mit dem Schreiben und Veröffentlichen so läuft und euch überhaupt mal ein Bild davon machen wollt, wer sich hinter diesem Blog verbirgt – dann schaut euch das Video auf YouTube an!

Nehmt ein bisschen Zeit mit oder lasst es als Podcast ohne Bild laufen – viel Vergnügen mit Ricardo und mir!


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Netphener Keltenweg

@keltenweg

Der Keltenweg bei Netphen


An einem der letzten heißen Tage im ewigwährenden Sommer 2018 habe ich mir den Netphener Keltenweg vorgenommen.
Der Weg ist 15,1 km lang und bekommt in meinem Wanderführer 3,5 von 4 Punkten für den Anspruch – was ich im Nachhinein genauso bewerten würde.

Parkplatz Leimbachtal

Mein Startpunkt war der Wanderparkplatz im Leimbachtal, kurz hinter Netphen an der B 62. Die Muskulatur konnte ich direkt mit einem kurzen Anstieg aufwärmen, dafür hatte ich einen schönen Blick über das Leimbachtal im Oktobernebel.
Entlang des gut ausgeschilderten Weges erzählen immer wieder Tafeln vom Leben einer fiktiven Keltenfamilie, gezeichnet von Matthias Kringe, der auch die berühmten Dilldappen erschuf.
Wie im Siegerland üblich, führt der Weg auf breiten Pfaden durch die Wälder und ab und an erwischt man tolle Ausblicke.

Mein Frühstück nahm ich nach dreieinhalb Kilometern an einer Keltentafel ein – und wie man sieht, kommt man von hier aus auch nach Santiago de Compostela und Avalon … ;)
Nach einem weiteren kurzen Anstieg und einer ungeplanten Extrarunde ging es erstmal wieder mehr als zwei Kilometer bergab nach Afholderbach. Dort lohnt sich eine Verschnaufpause, denn der Weg auf die Alte Burg hat es in sich. Fast 300 Höhenmeter wollen überwunden werden, meist auf breiten befestigten Wegen, später dann auf schmalen Pfaden durch den Wald.

 

Alte Burg

Auf der Kuppe des Berges (633 m) befindet sich eine alte keltische Wallanlage (aus der La-Tène-Zeit, etwa 500 v. Chr.); zwei Wälle sind deutlich sichtbar und müssen überwunden werden, um das Plateau mit einem wunderschönen Buchenwald zu erreichen. Dieser war im Herbst besonders hübsch, allerdings finden sich dort viele unschöne Zivilisationsspuren: Beinahe jede Buche wurde eingeritzt, was ich sehr schade finde.
Nach kurzer Verschnaufpause ging es in Richtung Eschenbach bergab. Etwas abseits des Weges gibt es einen wunderschönen Aussichtspunkt auf die Obernau-Talsperre, die wegen des trockenen Sommers sehr wenig Wasser führte. Im weiteren Verlauf öffnete sich der Wald und überraschte mich mit einem grandiosen Panoramablick auf die Talsperre und das umgebende Netpher Land. Ich ärgerte mich maßlos, dass ich ausgerechnet an diesem Tag das Fernglas vergessen hatte und dass ich nur Handyfotos machen kann, denn der Bereich unterhalb der Alten Burg ist prädestiniert für tolle Panorama-Bilder.

Schöne Geste

Ein paar Meter weiter musste ich dann vor lauter Glück laut loslachen: Am Weg stand eine Ruhebank, ausgestattet mit Gästebuch, Pflastern, Taschentüchern, Bonbons zur Stärkung, einem Gästebuch – und einem Fernglas!
Sollte der mir unbekannte »Bankspender« irgendwann mal auf dieser Seite landen: Herzlichen Dank für diese tolle Geste, sie macht diesen Ort zu etwas ganz Besonderem!
Der Abstieg nach Eschenbach war danach ein Kinderspiel, und der Weg zurück zum Parkplatz führte mittels Treppe sogar über eine Kuhweide – in den Alpen üblich, hier im Siegerland eher ungewöhnlich.

Fazit

Für mich war es bisher der anstrengendste Wanderhöhepunkt entlang des Rothaarsteigs, aber die Ruhe des Buchenwaldes auf der Alten Burg sowie die teilweise grandiosen Ausblicke auf das Netpher Land sind die Anstrengung definitiv wert.

 

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Der Herzhäuser Panoramaweg


Der Panoramaweg in Netphen-Herzhausen ist noch relativ neu, er wurde erst im August 2018 eingeweiht.
Der Rundweg ist etwa 9,3 km lang und führt in großen Schleifen um das Dorf am Fuße des Rothaargebirges herum.
Parken kann man am Gemeindezentrum bei der Feuerwehr, hundert Meter entfernt liegt der offizielle Startpunkt.

Um Herzhausen herum

Gleich zu Beginn verlässt man den Ort mit einer zu erwartenden kleinen Steigung. Die Beschilderung des Weges ist insgesamt gut; es gab zwei Stellen, an denen ich unsicher war – das kann aber auch am Schnee gelegen haben. Und davon hatte ich glücklicherweise reichlich, noch dazu strahlenden Sonnenschein.
Der Weg führt in Kurven und Schleifen um Herzhausen herum, an manchen Stellen streift er auch den Unglinghäuser Rundweg. An der großen Hütewiese an der Straße Richtung Unglinghausen informiert ein Schild über die Herzhäuser Hute. Noch bis in die 1970er Jahre hinein wurden die Kühe des Dorfes auf der großen Weide gehütet und abends wieder zu den Bauern zurückgebracht.

Gondach, Dilldappe!

 Dilldappe von M. Kringe am Ortseingang

Nach etwas mehr als der Hälfte erreicht man die Hauptstraße im Dorf und könnte notfalls an dieser Stelle abbrechen. Ich bin natürlich weitergegangen, habe den Dilldappen am Ortsausgang (oder -eingang) mit einem gemurmelten »Gondach« begrüßt und bin den Mannsberg hinaufgegangen. Von dort kann man immer wieder auf die erste Hälfte des Rundweges blicken und schöne Perspektivwechsel einnehmen.
Folgt man dem Weg weiter durch das Dirlenbachtal, erreicht man das Wildgehege mit aufmerksamen Tieren, umrundet es einmal und geht auf der anderen Uferseite weiter in Richtung Ortsmitte.
Nach etwa zwei bis zweieinhalb Stunden erreicht man den Ausgangspunkt.

Fazit

Ein kleiner, aber sehr schöner Rundweg, der wirklich viele Panoramen über das Dreisbachtal bis ins Rothaargebirge bietet. An vielen Stellen stehen Bänke oder Ruhebänke, die ich wegen des Schnees aber ausgelassen habe. Der Weg ist abwechslungsreich, führt nur kurze Strecken durch den Wald und besteht größtenteils aus befestigten Wegen.

 

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