Die #16Summits, oder auch „16 Gipfel“, ist meine persönliche Challenge:
Ich möchte von allen 16 Bundesländern die jeweils höchste natürliche Erhebung besteigen, wobei „besteigen“ nicht immer ganz wörtlich zu nehmen ist.
Mehr über die Challenge erfahrt ihr hier: 16 Summits oder 16 Gipfel – hoch hinaus in Deutschland.
Den Anfang macht der Langenberg, mit 843,5 Metern der höchste Berg in Nordrhein-Westfalen, meiner Wahlheimat.
Der Langenberg liegt im Rothaargebirge, zwischen Olsberg und Winterberg in Nordrhein-Westfalen und Willingen in Hessen, ziemlich genau auf der Grenze der beiden Bundesländer.
Die zweite Etappe des Rothaarsteigs von Willingen nach Winterberg führt über den Langenberg, damit ist er auch der höchste Punkt des insgesamt 154 km langen Fernwanderweges.
Infoboard:
- 51° 16′ 35″ N, 8° 33′ 30″ O
- Länge Wanderung: 14,8 km, Höhenmeter: 410 m auf, 420 m ab
- Erreichbarkeit Gipfel: zu Fuß, per Rad, evtl. reiten
- Einkehren: Hochheide Hütte Niedersfeld, Cafés und Imbiss in Niedersfeld Ort (Öffnungszeiten beachten!)
- Parken: 59955 Winterberg-Niedersfeld, z.B. am Hillebachsee (kostenpflichtig)
- Schwierigkeit, Anspruch: mittel, je nach Startpunkt normale bis gute Kondition nötig
- Sehenswürdigkeiten: Clemensberg, Niedersfelder Hochheide, Bruchhauser Steine
- ÖPNV: Bushaltestellen in Niedersfeld
- Wanderwege: Rothaarsteig, viele Rundwege, z.B. bei www.ich-geh-wandern.de
Langenberg und Kahler Asten – zwei Konkurrenten?
Irrtümlich wird immer wieder der Kahle Asten als höchster Berg NRWs bezeichnet, aber er ist fast zwei Meter niedriger als der Langenberg, nämlich 841,9 Meter. Dafür ist der Kahle Asten die höchstgelegene asphaltierte Stelle in Nordrhein-Westfalen, sodass man einfach hochfahren kann und sich die Mühen einer Wanderung spart. Dafür ist man dann aber auch nur auf dem zweithöchsten Gipfel NRWs.
Allerdings hat man vom Kahlen Asten eine grandiose Weitsicht über das Rothaargebirge und angeblich auch bis zum Brocken im Harz, der Wasserkuppe in der Rhön und den Taunus.
Der Langenberg bietet leider nichts von alledem, sein Gipfel ist, typisch für das Rothaargebirge, von Bäumen umgeben.
Meine Wanderung im September 2020 führte noch durch Nadel- und Mischwälder, ein Blick auf Google Maps zeigt mir aber, dass auch der von mir eingeschlagene Weg mittlerweile Opfer großflächiger Abholzungen wurde. Der Borkenkäfer freut sich über jeden geschwächten Baum, und ich vermute, dass man in absehbarer Zeit auch vom Langenberg große Fernsicht haben wird.
Doch der Weg zum höchsten Berg Nordrhein-Westfalens bietet auch unterwegs genügend aussichtsreiche Punkte, nicht zuletzt vom Clemensberg (837 Meter).
Rund um den Langenberg gibt es jede Menge Wanderwege, man kann beinahe von jedem beliebigen Punkt starten und sich eine Route nach Wunsch aussuchen.
Ich habe mich für folgenden Rundweg entschieden: Zur Spitze des Rothaargebirges: höher geht’s nicht.
Letztlich bin ich – laut Komoot – 14,8 km gelaufen und habe dabei 410 Höhenmeter bergauf mitgenommen und 420 Höhenmeter bergab.
Die Niedersfelder Hochheide und der Clemensberg
Startpunkt war der kostenpflichtige Parkplatz am Hillebachsee bei Niedersfeld.
Durch das Wohngebiet geht es recht steil bergauf, bis man nach etwa 3 Kilometern die Hochheide Hütte erreicht, in der man auch einkehren kann. Wegen des nahe gelegenen Parkplatzes ist das gesamte Gebiet insbesondere an schönen Tagen sehr gut besucht.
In unmittelbarer Nähe befindet sich der Start des 5 km langen „Goldenen Pfads“, einem Landschafts-Therapiepfad. Er führt durch die Niedersfelder Hochheide und hält verschiedene Stationen bereit – Sinnsprüche, Märchenbücher, eine Liegeinsel zwischen Bäumen.
Den Goldenen Pfad erreicht man auch ganz einfach vom Parkplatz der Hochheide Hütte, wenn man nicht ganz so gut zu Fuß ist.
Ein Gang durch die Niedersfelder Hochheide ist definitiv empfehlenswert, vorher sollte man aber noch einen Abstecher zum Clemensberg unternehmen. Da der Langenberg eher unspektakulär daherkommt, kann man hier vom Gipfelkreuz aus Richtung Winterberg und zum Kahlen Asten blicken und sich ins Gipfelbuch eintragen. Weil er so leicht zu erreichen ist, ist man allerdings eher selten alleine auf dem Gipfel.
Auf dem Rothaarsteig
Hat man die Hochheide im Naturschutzgebiet Hoher Hagen durchquert, gelangt man auf den Rothaarsteig. Bis zum Gipfel des Langenbergs folgt man nun dem liegenden weißen R auf rotem Grund. Dieser Bereich ist Teil der zweiten Rothaarsteig-Etappe von Willingen nach Winterberg, und so kamen mir auch gelegentlich schwer bepackte Wanderer entgegen, die vermutlich mehrere Tage auf dem Rothaarsteig unterwegs waren.
Der Langenberg
Am Oberen Burbecker Platz kann man auf den Bänken noch einmal kurz Luft holen, bevor es dann zum Langenberg empor geht. Das letzte Stück ist etwas schmaler als der Wirtschaftsweg und man steht dann fast überraschend oben auf dem Gipfel.
Dort erwartet einen das Gipfelkreuz nebst Stempel, mehrere Sitzgelegenheiten und eine Holz-Hängematte. Ich hatte Glück, und die Hängematte war frei, sodass ich erstmal meine Schuhe auszog und zum Entspannen die Füße hochlegte.
Fernblick hat man, wie erwähnt nicht, aber wenn sich die Trockenheit der letzten Jahre fortführt, kann man in absehbarer Zeit wohl ebenso weit blicken wie vom Kahlen Asten.
Der Rückweg
Zurück ging es vom Oberen Burbecker Platz zum Unteren Burbecker Platz, von dem aus viele Wanderwege abzweigen.
Ich entschied mich für den relativ direkten Weg nach Niedersfeld. Kommt man von oben, ist man relativ schnell unten, wer jedoch meinen Weg in umgekehrter Richtung geht, bringt seinen Kreislauf auf diesem Abschnitt richtig in Schwung.
Bis zum Parkplatz am Hillebachsee muss man fast durch den ganzen Ort laufen, findet dort aber auch Einkehrmöglichkeiten, einen Supermarkt, eine Obst- und Gemüsescheune und mehrere Ferienwohnungen und –zimmer. Auch an mehreren Bushaltestellen kommt man vorbei.
Fazit
Es gibt verschiedene Wege hinauf auf den Langenberg – aber egal, welchen man nimmt: Die Hochheide im Naturschutzgebiet Hoher Hagen ist immer einen Abstecher wert.
Alles in allem kann man bei einer Wanderung auf den Langenberg einen schönen Tag im naturreichen Rothaargebirge verbringen und bekommt fast alles, was man sich wünschen kann: Natur, Ausblicke, Unterhaltung, Einkehrmöglichkeiten und streckenweise Menschenleere.
Die übrigen Erhebungen der 16 Summits:
- Saarland: Dollberg (695,4 Meter)
- Rheinland-Pfalz: Erbeskopf (816,3 Meter)
- Niedersachsen: Wurmberg (971,2 Meter)
- Sachsen-Anhalt: Brocken (1141,2 Meter)
- Hessen: Wasserkuppe (950 Meter)
- Thüringen: Großer Beerberg (982,9 Meter)
- Baden-Württemberg: Feldberg (1493 Meter)
- Schleswig-Holstein: Bungsberg (167,4 Meter)
- Bayern: Zugspitze (2962,1 Meter)
- Berlin: Erhebung der Arkenberge (120,7 Meter / künstliche Aufschüttung, gesperrt); höchste natürliche Erhebung: Großer Müggelberg (114,7 Meter)
- Brandenburg: Kutschenberg (201 Meter)
- Bremen: Erhebung im Friedehorstpark (32,5 Meter)
- Hamburg: Hasselbrack (116,2 Meter)
- Mecklenburg-Vorpommern: Helpter Berge (179,2 Meter)
- Sachsen: Fichtelberg (1214,8 Meter)
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